Informationen für Krebspatienten

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
bei Ihnen wurde eine Krebserkrankung festgestellt. Wahrscheinlich beschäftigen Sie im Moment andere Dinge als ein Zahnarztbesuch. Aber eine Krebsbehandlung wirkt sich manchmal negativ auf Mund und Zäh- ne aus. Wichtig für Sie ist: Diesen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen können Sie vorbeugen, und Ihre Beschwerden können gelindert werden.
Viele Krebspatienten können die notwendige Zahnpflege wie gewohnt fortsetzen. Bei anderen Betroffenen wird die regelmäßige Mundhygiene aber schwierig oder reicht nicht mehr aus – wenn die Behandlung zum Bei- spiel die Mundschleimhaut angreift, oder wenn Medikamente Nebenwirkungen auf Zähne und Kieferknochen haben.

Chemotherapie: Mundpflege wichtig

Gegen Übelkeit bei der Krebstherapie gibt es wirksame Medikamente. Kommt es trotzdem zu Erbrechen, sollte der Mund danach sorgfältig ausgespült werden. Magen- säure greift sonst Zähne und Zahnfleisch an.
Eine Chemotherapie wirkt allerdings nicht nur auf Tumoren. Bei vielen Patienten wird die Mundschleimhaut wund oder brennt. Kleine Verletzungen im Mund heilen schlecht ab oder entzünden sich. Wie lässt sich vorbeugen?
l Keine Pause bei der Mundpflege! Wir zeigen, wie es geht.
l Sollten Schmerzen bei der Pflege auftreten, helfen leichte Schmerzmittel als Spray oder Salbe.
l Gegen Entzündungen gibt es ebenfalls lindernde Medikamente.
l Vorsicht beim Essen! Auf saure, scharfe oder grob- körnige Speisen sollte man vorübergehend verzichten.
l Nicht rauchen, kein Alkohol!
l Nach dem Ende der Behandlung bitte zum Zahnarzt – wir überprüfen, ob Zähne und Zahnfleisch in Ordnung sind.

Kopf-Hals-Bestrahlung: Risiken meiden

Bei Tumoren in Mund und Rachen ist gute Mundpflege besonders wichtig: Die Behandlung kann die Mundgesundheit weiter verschlechtern. Kurz nach einer Operation ist normales Zähneputzen meist nur schwer möglich. Eine Bestrahlung führt bei etlichen Patienten zu vorübergehenden Entzündungen der Mundschleimhaut und Problemen mit den Speicheldrüsen. Bei manchen Patienten bleibt auf Dauer ein trockener Mund. Das Risiko für Karies und Zahnfleischschäden steigt.
– Wer die Krebsbehandlung mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch beginnt, leidet weniger unter Nebenwirkungen. Entzündungen sollten frühzeitig behandelt werden, Zahnprobleme sollten behoben sein.
– Der Termin beim Zahnarzt gehört daher nach Möglichkeit zur Vorbereitung auf die Krebstherapie dazu.
– Je nach Situation können auch Strahlenschutzschienen zum Abdecken von Zähnen und Zahnfleisch angefertigt und während der Therapie genutzt werden

Bisphosphonate: Regelmäßig zur Kontrolle

Bisphosphonate greifen in den Knochenstoffwechsel ein. Patienten mit Krebsmetastasen in den Knochen hilft das: Die Medikamente stabilisieren die Knochen und halten den Mineralhaushalt im Gleichgewicht.
Die Mittel können allerdings auch Nebenwirkungen haben: Das Risiko für ungewöhnliche Schäden am Kieferknochen steigt. Bei solchen „Kiefernekrosen“ sind auch die Zähne gefährdet.
l Vor Behandlungsbeginn zum Zahnarzt: Sind Zähne und Zahnfleisch in Ordnung, sinkt das Risiko von Knochennekrosen. Zahnentfernungen sollten unbedingt vorher durchgeführt werden.
l Eine Kariesbehandlung und das Austauschen von Füllungen sind dagegen meist unproblematisch sie können bei Bedarf währen der Therapie durchgeführt werden.